in dem schon erwähnten heim habe ich tischtennis gelernt. da ich den schläger nicht mit der hand halten konnte, habe ich mit dem mund gespielt. das war ganz schön cool, so würde man heute sagen.

 

es hat mir ganz viel gebracht - weil mein ehrgeiz sehr angespornt worden ist und meine bewegung wurde auch gefördert. meine krankengymnastin war begeistert - ich habe eher den "spaßfaktor" gesehen.

 

es war gar nicht so einfach, einen passenden schläger zu finden, weil der griff für meinen mund zu breit war. wir hatten dann die idee, den griff rund zu schmirgeln. nun war er zu glatt. er rutschte mir immer durch die zähne durch, oder ich hatte holzsplitter zwischen den zähnen. auch nicht lecker!

nun kam uns die idee, firmen anzuschreiben, ob sie ein material hatten, das man über den griff ziehen konnte. bedingungen waren nur: es durfte nicht glatt sein, sich nicht von meiner spucke auflösen lassen, und - das war das wichtigste: es musste gut schmecken! das klingt witzig, aber ich konnte nichts bitteres, komisch riechendes/schmeckendes in den mund nehmen, weil ich immer angst hatte, ich vergifte mich!!

die firmen hatten sich nicht gemeldet. wir hatten dann aber eine super idee: wir haben eine nylon-wäscheleine ganz eng um den griff gewickelt und festgeklebt. wir mussten zwar noch eine "spucke-feste klebe" finden und eine nicht giftige, ziemlich neutral schmeckende, aber das haben wir auch noch geschafft!

 

den schläger habe ich heute noch!

mein eigens umgebauter tischtennisschläger

meine krankengymnastin hat mich dann trainiert, sodass ich an einem großen turnier teilnehmen konnte. es war eine behindertensportveranstaltung. alle behinderten wurden in gruppen (schadensklassen) eingeteilt. ich war in der höchsten: halsquerschnitt. dann wurden männer und frauen noch getrennt bewertet. so hatte ich nur eine frau, die in meiner gruppe war. sie hat mit der hand gespielt. wir mussten 3 sätze spielen.

ich bin heute noch für dieses erlebnis sehr dankbar, weil ich mit dem sport bis an, ja, teilweise sogar über meine grenzen gehen konnte. das gefühl ist kaum zu beschreiben.

"ich habe doch alles, ja wirklich alles gegeben und getan!!" und konnte trotzdem nicht das spiel gewinnen. diese hoffnung, die ich gespürt hatte..... und diese enttäuschung.... ist nicht zu beschreiben!!

 

trotz allem hin und her möchte ich diese erfahrung nicht missen!